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STRAFFUNGSOPERATIONEN NACH GEWICHTSABNAHME 

Zielgewicht erreicht, was nun? 

Die erfolgreiche Gewichtsabnahme zu Ihrem Zielgewicht gibt Ihnen ein neues Lebensgefühl. Gleichzeitig kommt es aber zu einem Missverhältnis zwischen der geminderten Körperfülle und dem äußeren Hautmantel. So entstehen neue Beschwerden durch hängende Haut-Fettüberschüsse in verschiedenen Körperbereichen, die sich nicht mehr zurückbilden. 

Was sind Wiederherstellungsoperationen (WHO) und was kann ich erwarten? 

Wiederherstellungsoperationen sind Eingriffe, bei denen das überschüssige Haut-Fettgewebe entfernt wird. Hierdurch werden funktionelle Beschwerden sowie Hautprobleme beseitigt. Der Körper bekommt seine natürliche Kontur wieder. Sie sollten aber keine übertriebene Vorstellung von einem Idealbild haben. Zum einen ist es bei einem Ausgangsbefund mit ausgedehnter ungleichmäßiger Fettverteilung nicht realistisch, mit wenigen Operationen ein ästhetisches Endergebnis wie bei einem Modell zu erreichen, zum anderen ist kein Mensch exakt symmetrisch, d.h. spiegelbildlich ausgerichtet. 

Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen? 

Nicht alle Operationen zur Entfernung des Gewebeüberschusses werden von den Kostenträgern als medizinisch erforderlich angesehen. Beispielsweise können ausgedehntere Restfettpolster an den äußeren Oberschenkeln die Körperform beeinträchtigen und subjektiv sehr störend sein. Die Therapie mit Fettabsaugung dieser Bereiche aber wird von der Krankenkasse in der Regel nicht genehmigt.

 

Bei objektiv nachvollziehbaren funktionellen Beschwerden und Hautproblemen werden die Kosten für die plastisch-chirurgischen Wiederherstellungsoperationen von der Krankenkasse übernommen. 

Um einen Antrag für die Kostenübernahme zu stellen, benötigen Sie einen Befundbericht von uns. In einem ausführlichen Gespräch beraten wir Sie über die operativen Wiederherstellungsmöglichkeiten der verschiedenen Körperbereiche, klären Sie über die möglichen Risiken auf und stellen mit Ihnen einen Therapieplan mit Eingriffen in mehreren Schritten auf. Die Aufteilung in mehreren zeitlich versetzten Operationen ist wichtig, da große Wundflächen und lange Narkosezeiten die Risiken für Komplikationen steigern und so reduzierbar sind. 

Eine wichtige Voraussetzung für die Operation ist, dass Sie ihr Zielgewicht erreicht und dieses mindestens 6 Monate stabil gehalten haben. So lässt sich eine erneute Hauterschlaffung bei weiterer Gewichtsabnahme und damit auch ein schlechteres ästhetisches Ergebnis vermeiden. Auch übernehmen die Krankenkassen die Operationskosten in der Regel nur einmal.

Im gleichen Zusammenhang ist es sinnvoll, wenn Sie eine Schwangerschaft vorhaben, Eingriffe am Bauch und an der Brust in der Zeit danach zu planen. Denn hierbei kommt es zur ausgedehnten Dehnung der Haut, die auch bei normalgewichtigen Patientinnen häufig zu hängenden Hautproblemen führt. 

Wie sieht die Vorbereitung für die WHO aus?

Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt, so dass sie zur Vorbereitung einem Narkosearzt vorgestellt werden, der Ihre Narkosefähigkeit beurteilt.

Sie sollten sich zum Zeitpunkt des Eingriffs in einem möglichst guten Allgemeinzustand befinden. Mit einigen Verhaltensmaßnahmen können Sie selbst für eine gute gesundheitliche Verfassung sorgen. Schränken Sie bitte hierfür Ihren Nikotin-und Alkoholkonsum auf das absolute Minimum ein. Pausieren Sie darüber hinaus die Einnahme hormonhaltiger Medikamente und vermeiden Sie unbedingt die Einnahme von Aspirin oder anderen gerinnungshemmenden Medikamenten, wenn es keinen medizinischen Grund gibt. Eventuell sollte das Absetzen oder Umstellung der Medikation mit Ihrem Hausarzt besprochen werden.

Risikofaktoren für Komplikationen, die Sie aktiv verringern können

Mehrere Studien belegen, dass ein hoher BMI sowie das Rauchen die wichtigsten Risikofaktoren für postoperative Komplikationen sind. Im Idealfall sollte daher Ihr BMI vor einer Wiederherstellungsoperation unter 32 kg/m2 sein und Sie mindestens 4 Wochen vor und nach der Operation nicht rauchen.

Auch Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Gerinnungsstörung sind Risikofaktoren für postoperative Komplikationen, so dass diese optimal eingestellt werden sollten. 

Weiterhin sollte vor einer Operation die Haut im geplanten Schnittbereich keine offene Wunden oder starke Reizung aufweisen, wodurch unnötigerweise das Risiko für Infektion und Wundheilungsstörung erhöht wird.

Unverzichtbar ist eine günstige Stoffwechseleinstellung. Patienten mit bariatrischen Eingriffen weisen häufig Mängel an Vitaminen, Spurenelementen oder Proteinen auf. Dies führt häufig zum Auftreten postoperativer Komplikationen wie Wundheilungsstörung oder Blutungsneigung und muss durch vorherige Untersuchungen ausgeschlossen bzw. ausgeglichen sein.

Wie läuft die WHO ab?

Die grundlegenden operativen Techniken zur Wiederherstellung der Körperform sind wie in der ästhetischen Chirurgie, werden aber häufig verändert und erweitert angewandt. Denn nach massiver Gewichtsabnahme ist das Ausmass des zu entfernenden Gewebes weit ausgedehnter und die Qualität der Haut schlechter mit geringer Elastizität.

So reicht am Bauch selten nur der alleinige quere Unterbauchschnitt aus, um eine gute Form zu erreichen. Der Gewebeüberschuss im Ober- und Mittelbauch kann nur durch einen zusätzlichen senkrechten Schnitt zufriedenstellend entfernt werden, so dass eine umgekehrt T-förmige Narbe entsteht. Die verbesserte Form erkauft man sich mit langer Narbe. 

Bei den stark hängenden Brüsten ist nicht nur eine Bruststraffung notwendig, sondern auch eine dreidimensionale Formung der Brust mit dem vorhandenen Restgewebe. Bei noch schweren Brüsten werden diese an der Körperform passend verkleinert. Haut-Fettüberschüsse, die seitlich in den Bereich der Achseln auslaufen, werden mitentfernt. Dies resultiert in eine lange umgekehrt T-förmige Narbe. Auch hier sind lange Narben zugunsten der Form unabdingbar.

An den Oberarmen und Oberschenkeln wird die Gewebeentfernung häufig mit begrenzter Fettabsaugung als ein Teil der Technik kombiniert. Hierbei erfolgt die Fettabsaugung in dem zu entfernenden Bereich oberflächlich direkt unter der Haut, wodurch ein Entfernen der Haut ohne tiefere Gewebeschnitte möglich wird. Die Gefäße und Lymphbahnen im Unterhautfettgewebe werden so besser geschont und die Komplikationsrate an Wundheilungsstörung wird deutlich verringert.

Auf was muss ich nach der WHO achten? 

Nach den Eingriffen ist es erforderlich, eine Kompressionswäsche in Form von Bauchbandagen, Kompressions-BH, Kompressionshose oder Kompressionsärmel je nach erfolgter Operation für ca. 6 Wochen zu tragen. Dies hilft, dass die große Wundhöhle gut  zusammenklebt und die neue Form unterstützt wird. 

Eine direkte Sonnenexposition des Narbenareals sollte wegen möglicher Pigmentstörung bis zur Ausreifung der Narben für mind. 6 Monate vermieden werden. Bei Tendenz zur breiten Narbenbildung kann eine spezielle Narbensalbe mit Silikon oder Narbenpflaster hilfreich sein.

Nach einem erfolgreichen Eingriff empfehlen wir die nächste Operation nach einem Intervall von ca. 3 Monaten durchführen zu lassen, bis der Körper sich gut erholt hat. 

Welche Risiken bestehen bei einer WHO?

Bei Wiederherstellungsoperationen sind unvergleichbar lange Schnittführung erforderlich, um ausgedehntes überschüssiges Haut-Fettgewebe zu entfernen. Hierdurch entsteht eine  extrem große Wundfläche und lange Narben. Dies führt häufig zu Komplikationen mit Aufreißen der Wunde, verlängerter Förderung des Wundwassers, Infektion oder Hämatombildung. Sie sind in der Regel aber gut behandelbar ohne eine erneute Operation. Kleine offene Wunden können unter regelmäßigen Verbandswechseln zur Abheilung gebracht werden. Oberflächliche Infektionen können antibiotisch behandelt werden. In gewissem Ausmass kann das Wundwasser oder Hämatom vom Körper aufgenommen werden.

Eine Thromboembolie ist sehr selten, aber gefährlich. Bis zum Erreichen der vollen Mobilität ist daher tägliche Gabe von Antithrombosespritze erforderlich. 

Bedenken Sie bitte, dass Sie sich möglicherweise länger als geplant körperlich schonen müssen und damit Ihre Arbeitsunfähigkeit verlängern.

Die postoperativen Komplikationen treten vergleichsweise häufiger auf, aber sie sind gut beherrschbar und die Zufriedenheit der Patienten nach erfolgten Wiederherstellungsoperationen ist sehr hoch.

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